Kerstin Sadeghi empfiehlt

Porträt einer Ehe

„Lucrezia de Medici ist noch ein Kind, als ihr Vater sie mit dem Herzog von Ferrara vermählt. Das künstlerisch begabte Mädchen erhofft sich mehr Freiheiten als in ihrem Elternhaus, in dem sie wie in einem goldenen Käfig lebt. Zunächst sieht es so aus, dass sich ihr Wunsch erfüllt, Alfonso ist aufmerksam und bemüht. Denn er braucht dringend einen Erben, nur dann kann er seine Macht im Land festigen … Eine Autorin, die es zu entdecken lohnt; sprachlich herausragend und immer ganz nah an ihren Figuren.“

Alena Laub empfiehlt

Marconi und der tote Krabbenfischer

„Spaghetti Krabbonara statt Pasta Bolognese. So sieht das neue Leben von Commissario Massimo Marconi aus. Von München an die Nordseeküste, der neue Leiter der Polizeidienststelle St- Peter-Ording hadert noch. Auch dass er sich als Vormund um die Kinder seines verstorbenen Bruders kümmert, ist für den passionierten Einzelgänger eine Herausforderung. Doch schon bald hat er seinen ersten Fall … Das ist wirklich ein schöner, atmosphärischer Küstenkrimi, der mir viel Spaß gemacht hat.“

Stefanie Hartwig empfiehlt

Ein völlig anderes Leben

„Schon immer war das Verhältnis zu ihrer Mutter eher angespannt. Nach deren Tod findet Jule einen Umschlag, versteckt hinter einem Schrank. Und der alles in Frage stellt: Jule ist adoptiert worden. Hätte sie es vielleicht besser gehabt, wenn sie in ihrer leiblichen Familie aufgewachsen wäre? Jule muss herausfinden, wer sie eigentlich ist … Dieser mitreißende Roman ist nicht nur eine bewegende Familiengeschichte, sondern auch ein politisches Zeitdokument. Mich hat er zutiefst berührt.“

Henrike Meier empfiehlt

Isidor

Aus dem Schtetl ins großstädtische Wien. Isidor Gellert ist eine schillernde Figur der Wiener Haute Volée. Er ist die Hauptfigur der Geschichte und der Urgroßonkel der Autorin, die sich durch die Beschreibung seines Lebens der Vergangenheit der eigenen Familie nähert. Der feingeistige, wohlhabende Jurist mit Doktortitel fühlt sich auch nach dem "Anschluss" Österreichs in „seiner“ Stadt unangreifbar. Es kommt das Unvermeidbare! Übrig geblieben sind nur die Erinnerungen seines Neffen und die Briefe, die sie sich schrieben und den Anstoß für dieses Buch gaben. Und ein Besteckkasten, den die Familie Kupferberg auch heute noch alljährlich für Pessach in Gebrauch hat. Ein Thema, das nie alt wird. Für mich ein sehr berührendes Buch!

Angela Förster empfiehlt

In blaukalter Tiefe

„Ein Segeltörn in den schwedischen Schären. An Bord zwei Paare und ein Skipper mit ganz eigenen Motiven für diese Reise. Bekannt aber nicht befreundet zu sein ist nicht die beste Voraussetzung, um auf engstem Raum zehn Tage miteinander zu verbringen.  Zunächst beginnt der Urlaub bestens, die Sonne scheint, es gibt frischen Fisch und prickelnde Getränke. Doch dann ändert sich das Wetter und die Stimmung beginnt zu kippen … Spannend wie ein Krimi, mit ganz viel Atmosphäre und menschlichen Abgründen. Unbedingt lesen.“

Der Humor-Tipp der Taschenbuchabteilung

Schön war's, aber nicht nochmal

Ehepaar Herrmann aus Sachsen-Anhalt hat das Reisefieber gepackt. Doch der eine hört schwer und die andere meint, ihr English is not from the finest, also soll Sohn André seine ü60 Eltern begleiten. Treffpunkt am Flughafen, 5 Stunden vor Abflug, wo doch in Berlin so viel Verkehr auf den Straßen ist, am Sonntag. André ahnt, das wird kein Erholungsurlaub …

Urlaub mit den Eltern, kann das Spaß machen oder wird man wahnsinnig? So, so komisch. Comedian André Herrmann ist noch ein Geheimtipp. Das muss sich schleunigst ändern.