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Mathijs Deen: Der Retter 23,00 € |
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Unsere Auszubildende Ina Lux empfiehlt | Die anonyme Protagonistin lebt schon fast ihr gesamtes Leben mit mysteriösen Schwindelepisoden, außerdem begleiten sie oft Schmerzen und das Gefühl, immer nur am Rande der Gesellschaft stattzufinden. Ihr bester Freund und Mitbewohner Max hingegen ist beruflich erfolgreich, gesund und belastbar. Bis er es auf einmal nicht mehr ist. Die eingespielte Dynamik der beiden gerät in Schieflage, ihre Interaktionen werden anstrengend, Max beginnt, zur selben Therapeutin zu gehen. Währenddessen entdeckt die Protagonistin ihr Talent für das Schreiben und beginnt, ihr (gemeinsames) Leben in Romanform festzuhalten.
Die Autorin entführt in ein aufregendes Labyrinth aus literarischen Metaebenen, Stilformen und Schreibtechniken. Dabei erzählt sie voller Wärme vom Leben mit chronischen körperlichen und psychischen Krankheiten, und analysiert gleichzeitig strukturiert deren Wechselwirkungen mit relativer Armut, transgenerationalem Trauma und Leistungsdruck.
Ein literarisches Fest der Schreibkunst und eine absolute Empfehlung für alle, die gerne mit einem weinenden und einem lachenden Auge lesen.
| | | | Paula Fürstenberg: Weltalltage 23,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Stefanie Westenberger empfiehlt | Glücklicherweise haben sie zusammengefunden, wenn auch „nur“ zwischen zwei Buchdeckeln: Die junge Studierende der Kunstgeschichte, Gina, und die ein Jahrhundert zuvor lebende Johanna van Gogh-Bonger, ohne die Vincent nie weltberühmt geworden wäre – letzteres ein absolutes Faktum!
Als sie bei Recherchen auf Johanna stößt beschließt Gina, deren Geschichte aufzuschreiben: Wie es nach zwei Jahren des Werbens zur Ehe mit Theo van Gogh kommt; wie sie den einen Mann (Theo) nur im Paket mit seinem Bruder (Vincent) bekommt; wie sie mit 28 Jahren - quasi zweifach verwitwet – das Erbe der Brüder antritt und allein durch ihr Wirken Vincent unsterblich wird.
Simone Meier ist ein klug unterhaltender, facettenreicher Künstlerroman gelungen, der uns doppelt glücklich zurücklässt. Denn nicht nur Vincent wurde durch seine Schwägerin für die Welt sichtbar, sondern der wunderbar-klugen, tatkräftigen und ideenreichen Johanna wurde durch eine von ihr faszinierten Autorin ein würdiges Dasein in der Welt geschaffen.
| | | | Simone Meier: Die Entflammten 23,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Erich Zager-Spinn empfiehlt | In der Silvesternacht 1940/41 schrieb der einst sehr beliebte Schriftsteller Walter Mehring in Marseille in seinem "Mitternachtsbrief":
"Der beste Jahrgang deutscher Reben Ließ vor der Ernte so sein Leben … "
Damit meinte er den ungeheuren Aderlass deutscher Kulturschaffender nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten. Hunderttausende waren auf der Flucht. Lange galt Frankreich als ein sicheres Exil, doch 1940 änderte sich das schlagartig. Die unbesetzte Hafenstadt Marseille bot die Möglichkeit, per Schiff das rettende Land in Übersee zu erreichen. Oder über alte Schmugglerpfade über die Pyrenäen durch Spanien nach Lissabon zu gelangen, wo es vielleicht noch eine Schiffspassage gab, um das eigene Leben zu retten. Doch die bürokratischen Hürden waren immens, die Gestapo mit Todeslisten bereits im Süden Frankreichs, darauf Namen wie Heinrich Mann, Anna Seghers, Alma Mahler-Werfer, Lion Feuchtwanger, Franz Werfel und Walter Mehring.
Der Autor hat nach penibler Recherche ein hochspannendes Buch geschrieben, er breitet den Kosmos einer um Leib und Leben bedrohten Literatur und ihrer Menschen anschaulich und bedrückend aus. Ein lesenswerter Blick auf deutsche Geschichte - besonders in einer Zeit mit kontroversen Haltungen zu Flucht und Verfolgung. | | | | Uwe Wittstock: Marseille 1940 26,00 € | | Mehr Informationen | | | | |
Öffnungszeiten Mo.- Sa. 9:00 - 20:00 Uhr
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