Beyer, Martin: Das Sytem der Verkennung (kartoniertes Buch)

Christa Wolfs Arbeit am Medea-Mythos, Epistemata Literaturwissenschaft, Würzburger Wissenschaftliche Schriften590, Epistemata - Literaturwissenschaft 590
ISBN/EAN: 9783826033766
Sprache: Deutsch
Umfang: 280 S.
Einband: kartoniertes Buch
Erschienen am 28.11.2006
Auflage: 1/2007
€ 34,80
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Christa Wolf hat, auf den ersten Blick, in ihrem Roman Medea. Stimmen die Kernelemente des Mythos umgekehrt. Hier ist Medea nicht die Rasende, die aus Eifersucht ihre Kinder und ihre Rivalin Glauke ermordet. In Wolfs Fassung werden der kolchischen Königstochter in einem machtpolitisch motivierten Intrigenspiel diese Verbrechen lediglich nachgesagt. Medea wird zur Kindsmörderin ,gemacht', sie muss eine Sündenbockrolle und somit die Verantwortung für die Fehlleistungen der politischen Machthaber in Korinth übernehmen. Dieser gesamte Prozess lässt sich als ein System der Verkennung beschreiben, der Sündenbockmechanismus generiert den Mythos der kindsmordenden Furie, als die uns Medea in den zahlreichen Überlieferungen des Stoffes begegnet. Nach einer Diskussion literaturwissenschaftlicher Mythosforschung gilt es, dieses System und die daraus resultierende textimmanente Mythengenese in einem methodischen Dreischritt (Foucault, Girard, Lotman) zu analysieren, um von diesem Ausgangspunkt aus zu weiterführenden Fragestellungen zu gelangen, die nicht nur die politische Diskussion um Christa Wolf betreffen, sondern auch das Gesamtwerk der Autorin in den Fokus rücken.

Christa Wolf hat, auf den ersten Blick, in ihrem Roman Medea. Stimmen die Kernelemente des Mythos umgekehrt. Hier ist Medea nicht die Rasende, die aus Eifersucht ihre Kinder und ihre Rivalin Glauke ermordet. In Wolfs Fassung werden der kolchischen Königstochter in einem machtpolitisch motivierten Intrigenspiel diese Verbrechen lediglich nachgesagt. Medea wird zur Kindsmörderin ,gemacht', sie muss eine Sündenbockrolle und somit die Verantwortung für die Fehlleistungen der politischen Machthaber in Korinth übernehmen. Dieser gesamte Prozess lässt sich als ein System der Verkennung beschreiben, der Sündenbockmechanismus generiert den Mythos der kindsmordenden Furie, als die uns Medea in den zahlreichen Überlieferungen des Stoffes begegnet. Nach einer Diskussion literaturwissenschaftlicher Mythosforschung gilt es, dieses System und die daraus resultierende textimmanente Mythengenese in einem methodischen Dreischritt (Foucault, Girard, Lotman) zu analysieren, um von diesem Ausgangspunkt aus zu weiterführenden Fragestellungen zu gelangen, die nicht nur die politische Diskussion um Christa Wolf betreffen, sondern auch das Gesamtwerk der Autorin in den Fokus rücken.

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