- Zusatztext
Obwohl das sexuelle Tabu bei uns an Macht verloren hat, werden auch heute noch viele Liebesbeziehungen zumindest anfangs geheimgehalten. Warum? Heimliche Liebe ist oft der Versuch, wenigstens einen Teil der freien, heiteren, spielerischen Verliebtheit zu retten, ohne die Hauptbeziehung (den Ernst des Lebens) zu erschüttern. Rückhaltlose Wahrhaftigkeit, das zeigt sich schnell, mag im Zusammenleben moderner Partner ein himmlisches Ideal sein, ist aber kein gangbarer Weg auf Erden. Schnell taucht die Eifersucht auf. Sie ist eines der Kernmotive für die Suche nach Therapie. Das Buch des Psychoanalytikers und Gruppentherapeuten Wolfgang Schmidbauer enthält eine Vielzahl von Fallgeschichten aus der Praxis, Beispiele aus der Weltliteratur, aus Oper, Film, Schlager, Werbung, Presse. Er plädiert für eine 'gefühlsfreundliche Vernunft', die etwas ganz anderes ist als Zweckmäßigkeit, Kontrolle, Triebfeindlichkeit. 'Lügen sollten in Liebesbeziehungen so verwendet werden wie Penizillin bei einer Lungenentzündung. Sie müssen ausreichend dosiert werden, um wirklich die Zweifel des Partners zu besiegen. Wer nicht gründlich und überlegt genug lügt, riskiert, daß seine Glaubwürdigkeit verlorengeht, ohne daß er sich die Heimlichkeit erhalten kann. Die Lüge dient dem Schutz der Intimsphäre und der Intimität. Sie ist schlechter mit Liebe zu vereinbaren als Wahrheit, aber besser als Kontrolle.'
- Kurztext
Der Psychotherapeut Wolfgang Schmidbauer geht in seinem neuen Buch der Ambivalenz von Liebe und Treue, Glück und Verrat nach.
- Autorenportrait
Wolfgang Schmidbauer wurde 1941 geboren. 1966 promovierte er im Fach Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München über 'Mythos und Psychologie'. Er lebt in München und Dießen am Ammersee, hat drei erwachsene Töchter und arbeitet als Psychoanalytiker in privater Praxis.Neben Sachbüchern, von denen einige Bestseller wurden, hat er auch eine Reihe von Erzählungen, Romanen und Berichten über Kindheits- und Jugenderlebnisse geschrieben. Er ist Kolumnist und schreibt regelmäßig für Fach- und Publikumszeitschriften.Außerdem ist er Mitbegründer der Münchner Arbeitsgemeinschaft für Psychoanalyse und der Gesellschaft für analytische Gruppendynamik.
Obwohl das sexuelle Tabu bei uns an Macht verloren hat, werden auch heute noch viele Liebesbeziehungen zumindest anfangs geheimgehalten. Warum? Heimliche Liebe ist oft der Versuch, wenigstens einen Teil der freien, heiteren, spielerischen Verliebtheit zu retten, ohne die Hauptbeziehung (den Ernst des Lebens) zu erschüttern. Rückhaltlose Wahrhaftigkeit, das zeigt sich schnell, mag im Zusammenleben moderner Partner ein himmlisches Ideal sein, ist aber kein gangbarer Weg auf Erden. Schnell taucht die Eifersucht auf. Sie ist eines der Kernmotive für die Suche nach Therapie. Das Buch des Psychoanalytikers und Gruppentherapeuten Wolfgang Schmidbauer enthält eine Vielzahl von Fallgeschichten aus der Praxis, Beispiele aus der Weltliteratur, aus Oper, Film, Schlager, Werbung, Presse. Er plädiert für eine 'gefühlsfreundliche Vernunft', die etwas ganz anderes ist als Zweckmäßigkeit, Kontrolle, Triebfeindlichkeit. 'Lügen sollten in Liebesbeziehungen so verwendet werden wie Penizillin bei einer Lungenentzündung. Sie müssen ausreichend dosiert werden, um wirklich die Zweifel des Partners zu besiegen. Wer nicht gründlich und überlegt genug lügt, riskiert, daß seine Glaubwürdigkeit verlorengeht, ohne daß er sich die Heimlichkeit erhalten kann. Die Lüge dient dem Schutz der Intimsphäre und der Intimität. Sie ist schlechter mit Liebe zu vereinbaren als Wahrheit, aber besser als Kontrolle.'