Gillett, Robert: 'Aber eines lügt er nicht: Echtheit' (gebundenes Buch)

Perspektiven auf Hubert Fichte
ISBN/EAN: 9783864850516
Sprache: Deutsch
Umfang: 280 S.
Einband: gebundenes Buch
Erschienen am 23.10.2013
€ 18,00
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Hubert Fichte (1935–1986) ist der unbekannten Bekannte der deutschen Nachkriegsliteratur: Sein Name taucht periodisch in den Feuilletons auf, Pop- und Kunsttalk haben ihn ins beliebte Namedropping-Spiel aufgenommen, aber so recht weiß man nicht, was man mit ihm anfangen soll: Ein schwuler Schriftsteller, der mit einer Frau zusammenlebte und -arbeitete? Ein Ethnograf, der aus seinem erotischen Begehren nach schwarzen Männern ein ganzes Forschungsprogramm machte? Ein Autobiograf, der keine Autobiografie schrieb, sondern ein vielbändiges, eng vernetztes, in andere Medien ausgreifendes Romanwerk? Ein Autor, der vor dem Klatsch so wenig zurückschreckte wie vor den komplexen Verfahren des Manierismus? Der mit demselben Ernst über Stricher, Päderasten, Vaudoupriester, Schriftsteller und die afrikanische Psychiatrie schrieb? Am liebsten nennt man ihn „Außenseiter“, was zwar ausgemachter Blödsinn ist, aber zumindest erlaubt, ihn als Autor sui generis zu feiern oder zu ignorieren. Robert Gillett setzt Hubert Fichte in seiner systematischen Studie zurück in den historischen Kontext, in dem seine Texte entstanden sind, den sie kommentieren und konterkarieren. Zugleich aber zeigt er, dass in Fichtes Texten vieles vorweggenommen wird, das später mit Schlagwörtern wie „Querness“, „Postkolonialismus“ oder „Postmoderne Autobiografie“ diskutiert wurde. Gilletts Buch, das Fichtes Verhältnis zum Literaturbetrieb der Zeit, seine Position im Diskurs des Autobiografischen, des Ethnografischen, schließlich der sogenannten „schwulen Literatur“ untersucht, zeigt, dass Fichtes ganzes schriftstellerisches Programm in einem einzigen, reichlich vertrackten Satz steckt, mit dem im Roman „Versuch über die Pubertät“ (1974) der unmögliche Schauspieler Alex W. Kraetschmar charakterisiert wird: „Aber eines lügt er nicht: Echtheit.“
      Robert Gillett unterrichtet German and Comparative Cultural Studies an der Queen Mary, University of London. Publikationen zu Lilian Faschinger, Hubert Fichte, Johann Peter Hebel, Uwe Johnson, Peter Schneider, Maxie Wander u.a.

Hubert Fichte (1935–1986) ist der unbekannten Bekannte der deutschen Nachkriegsliteratur: Sein Name taucht periodisch in den Feuilletons auf, Pop- und Kunsttalk haben ihn ins beliebte Namedropping-Spiel aufgenommen, aber so recht weiß man nicht, was man mit ihm anfangen soll: Ein schwuler Schriftsteller, der mit einer Frau zusammenlebte und -arbeitete? Ein Ethnograf, der aus seinem erotischen Begehren nach schwarzen Männern ein ganzes Forschungsprogramm machte? Ein Autobiograf, der keine Autobiografie schrieb, sondern ein vielbändiges, eng vernetztes, in andere Medien ausgreifendes Romanwerk? Ein Autor, der vor dem Klatsch so wenig zurückschreckte wie vor den komplexen Verfahren des Manierismus? Der mit demselben Ernst über Stricher, Päderasten, Vaudoupriester, Schriftsteller und die afrikanische Psychiatrie schrieb? Am liebsten nennt man ihn „Außenseiter“, was zwar ausgemachter Blödsinn ist, aber zumindest erlaubt, ihn als Autor sui generis zu feiern oder zu ignorieren. Robert Gillett setzt Hubert Fichte in seiner systematischen Studie zurück in den historischen Kontext, in dem seine Texte entstanden sind, den sie kommentieren und konterkarieren. Zugleich aber zeigt er, dass in Fichtes Texten vieles vorweggenommen wird, das später mit Schlagwörtern wie „Querness“, „Postkolonialismus“ oder „Postmoderne Autobiografie“ diskutiert wurde. Gilletts Buch, das Fichtes Verhältnis zum Literaturbetrieb der Zeit, seine Position im Diskurs des Autobiografischen, des Ethnografischen, schließlich der sogenannten „schwulen Literatur“ untersucht, zeigt, dass Fichtes ganzes schriftstellerisches Programm in einem einzigen, reichlich vertrackten Satz steckt, mit dem im Roman „Versuch über die Pubertät“ (1974) der unmögliche Schauspieler Alex W. Kraetschmar charakterisiert wird: „Aber eines lügt er nicht: Echtheit.“
Robert Gillett unterrichtet German and Comparative Cultural Studies an der Queen Mary, University of London. Publikationen zu Lilian Faschinger, Hubert Fichte, Johann Peter Hebel, Uwe Johnson, Peter Schneider, Maxie Wander u.a.

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