Lenz, Siegfried: Stadtgespräch (Leinen)

Roman, Werkausgabe 5, Werkausgabe in Einzelbänden 5
ISBN/EAN: 9783455042665
Sprache: Deutsch
Umfang: 352 S.
Einband: Leinen
Erschienen am 20.02.1998
€ 22,95
(inklusive MwSt.)
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  • Zusatztext
    • Die kleine Stadt, die jedermanns Stadt sein könnte, liegt an einem Fjord, eine rechtschaffene Stadt, deren Leben geordnet ist, ohne Aufregung in ihrer Geschichte. Nur einmal war es anders: Ein Ereignis riß die Stadt aus ihrer Ordnung heraus, und von diesem Ereignis sollte sie fortan nicht mehr loskommen; es wurde zum Inhalt des Stadtgesprächs, hielt sich hartnäckig darin - und veränderte sich dabei. Doch dann versucht einer, das Ereignis, an dem er teilhatte, vor dem Stadtgespräch in Sicherheit zu bringen: Tobis, der Erzähler.
      Er erinnert sich an die Zeit des Krieges, der Gegner hält die Stadt besetzt. Eines frühen Morgens fahren Lastwagen durch die Straßen, sie halten vor bestimmten Häusern; der Kommandant der Stadt läßt nach einem Attentat vierundvierzig Geiseln festnehmen, ausgesuchte Männer, die Elite der Bevölkerung. Er will mit dieser Maßnahme Daniel, den jungen Anführer der Widerstandsgruppe, zwingen, sich zu stellen. Daniel muß sich entscheiden: Folgt er der Aufforderung, wird es keinen Widerstand mehr geben; stellt er sich nicht, sterben vierundvierzig Männer.
      Das ist ein Ereignis, von dem die Stadt nicht aufhören wird zu sprechen. Es wird zum Stadtgespräch, und es ändert sich mit der Zeit, mit dem Wandel der Verhältnisse. Am Beispiel der Betroffenen versucht Siegfried Lenz, auch den Leser zu einer Entscheidung aufzufordern, sich zu den Ereignissen in Beziehung zu bringen und, wo es nötig sein sollte, seine Einstellung zu überprüfen. Denn es bleibt die Frage: Gibt es eine Moral, die für sich beanspruchen kann, auf das Entweder-Oder, dem Daniel - und mit ihm die Stadt - sich ausgesetzt sieht, eine eindeutige Antwort bereitzuhalten?
      "Dieser Roman", so schrieb die Welt, "nimmt den Leser nicht nur gefangen, weil er hier in den Bann einer besonderen Erzählkunst gerät, sondern vor allem auch, weil er in jeder Zeile die hohe Gerechtigkeit eines Mannes spürt, der den Menschen, auch wenn er schuldig ist, nicht verachten kann."

  • Autorenportrait
    • Siegfried Lenz, 1926 im ostpreußischen Lyck geboren, zählt zu den bedeutendsten und meistgelesenen Schriftstellern der Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Für seine Bücher wurde er mit vielen wichtigen Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Goethepreis der Stadt Frankfurt am Main, dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und mit dem Lew-Kopelew-Preis für Frieden und Menschenrechte 2009. Seit 1951 veröffentlichte er alle seine Romane, Erzählungen, Essays und Bühnenwerke im Hoffmann und Campe Verlag. Er starb am 7. Oktober 2014 im Alter von 88 Jahren.

Die kleine Stadt, die jedermanns Stadt sein könnte, liegt an einem Fjord, eine rechtschaffene Stadt, deren Leben geordnet ist, ohne Aufregung in ihrer Geschichte. Nur einmal war es anders: Ein Ereignis riß die Stadt aus ihrer Ordnung heraus, und von diesem Ereignis sollte sie fortan nicht mehr loskommen; es wurde zum Inhalt des Stadtgesprächs, hielt sich hartnäckig darin - und veränderte sich dabei. Doch dann versucht einer, das Ereignis, an dem er teilhatte, vor dem Stadtgespräch in Sicherheit zu bringen: Tobis, der Erzähler.
Er erinnert sich an die Zeit des Krieges, der Gegner hält die Stadt besetzt. Eines frühen Morgens fahren Lastwagen durch die Straßen, sie halten vor bestimmten Häusern; der Kommandant der Stadt läßt nach einem Attentat vierundvierzig Geiseln festnehmen, ausgesuchte Männer, die Elite der Bevölkerung. Er will mit dieser Maßnahme Daniel, den jungen Anführer der Widerstandsgruppe, zwingen, sich zu stellen. Daniel muß sich entscheiden: Folgt er der Aufforderung, wird es keinen Widerstand mehr geben; stellt er sich nicht, sterben vierundvierzig Männer.
Das ist ein Ereignis, von dem die Stadt nicht aufhören wird zu sprechen. Es wird zum Stadtgespräch, und es ändert sich mit der Zeit, mit dem Wandel der Verhältnisse. Am Beispiel der Betroffenen versucht Siegfried Lenz, auch den Leser zu einer Entscheidung aufzufordern, sich zu den Ereignissen in Beziehung zu bringen und, wo es nötig sein sollte, seine Einstellung zu überprüfen. Denn es bleibt die Frage: Gibt es eine Moral, die für sich beanspruchen kann, auf das Entweder-Oder, dem Daniel - und mit ihm die Stadt - sich ausgesetzt sieht, eine eindeutige Antwort bereitzuhalten?
"Dieser Roman", so schrieb die Welt, "nimmt den Leser nicht nur gefangen, weil er hier in den Bann einer besonderen Erzählkunst gerät, sondern vor allem auch, weil er in jeder Zeile die hohe Gerechtigkeit eines Mannes spürt, der den Menschen, auch wenn er schuldig ist, nicht verachten kann."

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